Cognac – Der edle Weinbrand aus Frankreich
Was ist Cognac und wie wird er hergestellt?

Diese rotbraune, hochprozentige Spirituose mit blumigen oder fruchtigen Aromen wird gerne als Digestif nach dem Abendessen genossen. Er besteht aus bestimmten französischen Weißwein-Rebsorten. Der Cognac hat seinen Ursprung in der gleichnamigen französischen Stadt, die in der südfranzösischen Region Charente liegt. Diese Region ist besonders für den Anbau von Weintrauben für die Weinbrand-Herstellung geeignet.
Was ist Cognac?
Cognac ist ein Weinbrand (französisch Eau-de-vie), der ausschließlich aus Weißwein-Destillaten der französischen Gebiete Charente, Charente-Maritime, Charente, Dordogne und Deux-Sèvres gebrannt wird. Aufgrund des milden, maritimen Klimas in diesen Regionen gelingt der Weinanbau besonders gut.
Für den sehr sauren Grundlagen-Weißwein sind nur bestimmte Weinsorten wie Ugni Blanc, Colombard, Folle Blanche, Montils und Sémillon erlaubt. Dabei macht letztere Rebsorte aktuell circa 98 Prozent des Weinanbaus in diesen Regionen aus. Gesetzlich vorgeschrieben ist auch, dass 90 Prozent des Cognac-Erzeugnisses aus den Ugni Blanc-, den Colombard- und den Folle Blanche-Trauben bestehen muss.
Nach dem Brennen reift der Weinbrand-Cognac traditionell für mindestens zwei Jahre in Eichenfässern, bevor er abgefüllt wird. Cognac erreicht nach der zweifachen Destillation einen Alkoholgehalt von bis zu 72,4 Volumenprozent. Der Durchschnitt eines guten Cognacs liegt bei 40 bis 50 Volumenprozent, der Mindestalkoholgehalt beträgt 36 Volumenprozent.
Cognac und seine Weinbrand-"Brüder"
Eau de vie, Weinbrand oder Schnaps bezeichnet Spirituosen, die auf Basis von Früchten wie Birnen, Mirabellen, Äpfel, Pflaumen usw. oder Weintrester destilliert werden. Je nach Grundlage für den Brennprozess entstehen dabei ganz unterschiedliche Geschmacksrichtungen und -nuancen, die viel Raum fürs Experimentieren und Erleben von Geschmacksvielfalt bieten. Damit es bei den verschiedenen Bezeichnungen der Weinbrand-„Brüder“ nicht zu Verwechslungen kommt, hier ein paar klärende Worte zur Definition von Brandy, Whiskey, Cognac und Armagnac.
Was ist der Unterschied zwischen Weinbrand, Brandy und Cognac?
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Weinbrand in deutschsprachigen Gebieten generell als „Cognac“ bezeichnet, auf Englisch hieß der Weinbrand „Brandy“ oder in Langform „Brandy Wine“. Nach einer EU-Verordnung wurden „Weinbrand“ und „Brandy“ gleichgestellt. Sie beziehen sich auf eine Spirituose von mindestens 37,5 Volumenprozent, die aus Wein gebrannt wird. Demgegenüber bezeichnet Cognac eine bestimmte Weinbrand-Sorte, die ausschließlich aus Weißweinen der erwähnten französischen Anbauregionen destilliert werden darf. Zur Abgrenzung sei noch erwähnt, dass Branntwein ganz allgemeine Spirituosen bezeichnet, die durch das Destillations- oder Brennverfahren hergestellt werden – unabhängig von dem Getränk, das als Grundlage dafür genommen wird. Dementsprechend ist Weinbrand eine Art von Branntwein.
Was ist der Unterschied zwischen Cognac und Whiskey?
Whiskey wird im Unterschied zu Cognac ähnlich wie Bier auf der Grundlage von Wasser, Hefe und einer Gerstenmaische gebraut. Die Grundlage für Cognac sind reine Weißweine. Auch der Geschmack ist deutlich anders: Während Cognac blumige oder fruchtige Geschmacksnoten wie Zitrusfrüchte, Vanille oder Pfirsich aufweist, besitzt Whiskey einen süßen bis rauchigen Geschmack mit Nuancen von Karamell oder Gewürzen.
Was ist der Unterschied zwischen Armagnac und Cognac?
Armagnac ist der ältere Bruder von Cognac, da dieser Weinbrand bereits im 17. Jahrhundert in der französischen Grafschaft Armagnac hergestellt wurde. Er wird mit lediglich einem Brenndurchgang aus Weinen destilliert. Die genutzten Weine werden in den heutigen Départements Gers, Landes und Lot-et-Garonne angebaut. Armagnac hat einen Alkoholgehalt von mindestens 40 Volumenprozent. Er wird nach einer Lagerungszeit von mindestens drei bis 20 Jahren ausgeschenkt. Im Unterschied zu Armagnac wird Cognac zweifach gebrannt und darf bereits nach zwei Jahren Lagerung in Eichenholzfässern genossen werden.
Herkunft und Geschichte des Cognacs
Die Geschichte des Weins begann in Frankreich bereits im dritten Jahrhundert nach Christus, als die Römer den Galliern die Erlaubnis erteilten, Wein zu produzieren. Nachdem erst die Weinsorten Champagner und Borderies berühmt und in andere europäische Länder exportiert wurden, kamen die französischen Winzer im 17. Jahrhundert auf die Idee, ihren Wein einfach zweimal zu destillieren. Dadurch stieg der Alkoholgehalt des Weins, der daraufhin haltbarer wurde und auch bei weiten Exportwegen in besserem Zustand ankam. Das förderte den Export nach Nordamerika, England, Irland, Skandinavien und auf die Antillen im 17. Jahrhundert. Der Erfinder der heute bekannten Cognac-Form war der Chevalier de la Croix-Maron, der die Methode der zweifachen Destillation ausfeilte und den Weinbrand länger in Fässern lagern ließ.
Im Jahre 1873 gerieten die Cognac-Hersteller in eine große Krise, da sich die aus Übersee eingeschleppte Reblaus Daktulosphaira vitifoliae in den Weinbergen ausbreitete. Nach intensiven Forschungen fand man die Lösung, spezielle amerikanische Rebsorten, die gegen diese Laus resistent waren, zu pflanzen und französische Rebsorten aufzupfropfen, sie also zu veredeln. Durch diese Kombination bekam die Cognac-Herstellung wieder Auftrieb.
Cognac-Herstellung – vom Rebstock ins Eichenfass
Beim Cognac beginnt alles mit weißen Weintrauben aus den Weinbauregionen Charente, Charente-Maritime, Charente, Dordogne und Deux-Sèvres. Nach der Ernte werden die Trauben gekeltert, aber nicht extra nachgepresst, um das Erzeugnis frei von Bitterstoffen zu halten. Danach wird daraus ein Weißwein mit neun Volumenprozent und ohne Zuckerzusatz hergestellt. Dieser wird anschließend in zwei Brenndurchgängen destilliert, wodurch der Alkoholgehalt auf bis zu 72,4 Volumenprozent steigt. Bei der Herstellung von Schaumweinen wird zur Gewinnung des Esprit de Cognac noch eine dritte Destillation hinzugefügt, damit der Alkoholgehalt auf 80 bis 85 Volumenprozent ansteigt.
Nach dem Brennen reift Cognac noch mindestens zwei Jahre in Holzfässern, um sein charakteristisches Aroma auszubilden. Bei der Abfüllung werden verschiedene Cognac-Jahrgänge gemischt.
Wie erkenne ich guten Cognac?
Die Cognac-Güte hängt neben einer sorgfältigen Herstellung und hochwertigem Weißwein als Grundlage des Weinbrands von der Reifezeit des Brands ab. Bei der Altersangabe wird die Lagerungszeit des jüngsten Cognac-Jahrgangs angesetzt. Je nach Reifungszeit des jüngsten Destillats unterscheidet man aktuell sieben Cognac-Qualitätsstufen (Die letzte Aktualisierung der Bezeichnungen war am 01.04.2018):
- VS (Very Special) – mindestens zwei Jahre Reifung mit fruchtigem, weichem, süffigem Geschmack
- Supérieur – mindestens drei Jahre Reifung
- VSOP (Very Superior Old Pale) – mindestens vier Jahre Reifung mit tieferen beerigen oder nussigen Aromen
- VVSOP (Very, Very Superior Old Pale) – mindestens fünf Jahre Reifung mit noch aromatischerem, beerigerem oder nussigerem Geschmack
- Napoléon – mindestens sechs Jahre Reifung
- XO (Extra Old) / Hors d‘âge – mindestens 10 Jahre Reifung mit starken Aromen von Walderdbeere, Himbeere, Brombeere oder Nuss
- XXO (Extra, Extra Old) – mindestens 14 Jahre Reifung mit komplexen Muskatnuss-, Bitterorange-, Pfefferminz- und Lakritz-Aromen
Wie wird Cognac richtig getrunken?
Guter Cognac wird in der Regel pur in einem Tulpenglas oder einem anderen hohen, schmalen Glas als Digestif nach dem Abendessen genossen. Es empfiehlt sich, den rotbraunen Tropfen vor dem Trinken im Glas atmen zu lassen und leicht zu schwenken, um die Aromen freizusetzen und den vollen Geschmack dieses Weinbrands zu genießen. Ein Genuss bei Zimmertemperatur fördert die Entfaltung der Aromen, weshalb wir von der Eiswürfel-Variante abraten. Wussten Sie schon, dass sich Cognac zusammen mit Kakaolikör auch gut als Cocktail macht? Probieren Sie einfach unser Alexander-Rezept aus!
Zu einem Glas guter Cognac passen verschiedene Käsesorten: Zu einem zweijährigen Cognac beispielsweise empfehlen wir milde Käsesorten wie Camembert, Mascarpone oder Mozzarella, während zu einem VSOP auch herzhafte Bergkäse- und Parmesan-Sorten passen.
Lagern Sie Ihren guten Cognac bei 20 Grad Celsius und stehend in einem dunklen Raum und verzehren Sie den Inhalt einer geöffneten Flasche innerhalb von einem halben Jahr.
Cognac und weitere Spirituosen bei uns entdecken
Tauchen Sie ein in die Welt des Cognacs und werden Sie Experte für diesen gefragten, edlen Tropfen aus dem Holzfass, indem Sie sich durch die einzelnen Qualitätsstufen durchprobieren. Kaufen Sie gute Qualität von bekannten Cognac-Marken (Häusern) wie Delamain, Gautier, Hennessy Cognac, Courvoisier, Camus, Augier, Rémy Martin, Martell oder Otard bei den GEFAKO und GEDIG Getränke-Profis in Ihrer Nähe.